Der 17. August, ein Tag voller Demut, voller Unleben. Ein Tag, so weiß, wie die Wände eines Krankenhauszimmers. Jenes Krankenhauszimmers, in dem einer meiner Lebensretter liegt. Voller Tränen in den Augen liegt sie da und versucht zu lesen. Sie kann es nicht. Am 17. August geschah das Unfassbare: Ich ging zu ihr ans Krankenbett. Ich konnte das nie. Ich weiß, wie schwer mir das fällt, helfende Worte am Krankenbett zu geben. Am 17. August lief ich für sie acht Kilometer nach Hause. Durchgehend. Und die Kraft, die ich dafür opferte, bekam sie. Sie nahm die Kraft auf und wurde durch diese wieder gesund. Es ist die Kraft, die ihr Leben rettete. Der 17. August wird mir immer in Erinnerung bleiben. Den 17. August habe ich vergessen. Ich verstehe Zusammenhänge nicht mehr und es tut mir leid.

(18.8.1999)